Die Grenzlage und die vergleichsweise kurze Strecke zwischen Afrika und Europa machen die Meerenge von Gibraltar zur großen Hoffnung vieler Flüchtiger, zum "Tor nach Europa" - und im Lauf der Jahrzehnte zu einem der größten Massengräber Europas, wenn die Hoffnung unzähliger Flüchtlinge jäh endet. Dieser Ort zwischen den Orten ist ein Sammelbecken und Schmelztiegel nicht nur für Gestrandete. In ihm spiegeln sich das Geben und Nehmen des Meeres; die Armut der Flüchtlinge, die für eine Plastikplane über Kopf in Almería auf den Plantagen der Großgrundbesitzer arbeiten; das Unglück der Vielen und das Glück der einzelnen Wenigen; hier versammeln sich diejenigen, die ihr neues Leben Schleusern zu verdanken haben und sich die heil überstandene Überfahrt duch Drogendeals und Prostitution abstottern müssen - und alle sind sie über das Meer gekommen.