Der Krieg in der Ostukraine geht in inzwischen in sein viertes Jahr. Seit 2014 kämpfen Regierungstruppen gegen Separatisten in den selbsternannten Volksrepubliken von Donezk und Luhansk, eine Lösung des Konflikts ist in weite Ferne gerückt, bis jetzt haben die immer noch andauernden Kämpfe im Donbas mehr als 10.000 Menschenleben gekostet. Zur Zeit streitet man über eine UN-Resolution zur Entsendung von Friedenstruppen, die vor allem die Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) schützen soll. Die OSZE überwacht die Einhaltung des immer wieder gebrochenen Waffenstillstandsabkommen von Minsk aus dem Februar 2015. Immer wieder werden Verstöße registriert, Schusswechsel entlang der Frontlinie und Mörserbeschuss sind Teil des Alltages geworden. Vor allem Kinder und junge Menschen leiden, für sie ist der Krieg zum ständigen Begleiter geworden, eine neue, willkürliche Grenze trennt Familien, Freunde, Bindungen. Sie wissen, wo Minenfelder zu meiden sind, haben ihre Nächte in improvisierten Luftschutzkellern verbracht; sie können verschiedene Munitionstypen am Klang unterscheiden und wissen, wie Artilleriefeuer klingt und wie nah oder fern die Einschläge niedergehen. Viele haben geliebte Menschen verloren oder sind durch schwere und schwerste Verletzungen für das ganze Leben gezeichnet. Ihre Kindheit und Jugend ist geprägt von Tod, Gewalt, Trauer und Einsamkeit. Die erste Kriegsgeneration im Europa des 21. Jahrhunderts.