Nach den Zwischenfällen und der Beschlagnahmung ukrainischer Schiffe durch russische Seestreitkräfte in der Straße von Kertsch im Asowschen Meer in diesen Tagen im späten November 2018 wird klar, wie schnell es im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu einer erneuten Eskalation kommen kann. Seit Mai 2018 verbindet eine Brücke das russische Festland mit der illegal annektierten Halbinsel Krim und bekräftigt Russlands Machtanspruch im Schwarzen Meer. Was macht die Brücke mit den Menschen vor Ort und was bleibt konkret von all den politischen Versprechungen und Hoffnungen? Nicht nur Stahl und Beton tragen die Konstruktion, es ist vor allem ein lange gehegtes und immer wieder vereiteltes historisches Versprechen, das endlich wahr geworden ist und für die Einen eine Art Lebenslinie nach Russland bedeutet, weckt sie bei den Gegnern Ängste und Resignation über die Zementierung eines unannehmbaren Zustandes.