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Ni Hao, Mauretanien | Editorial

Der Atlantik vor Mauretanien gehört zu den reichsten Fischgründen der Welt, der Export von Fisch zählt zu den wichtigsten Einkommensquellen des Landes, der Fischereisektor ist der wichtigste Arbeitgeber und Fisch stellt das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung dar. Doch die Bestände schrumpfen, es droht die unwiderrufliche Überfischung durch die boomende Fischmehlindustrie. Auch Beifang und Kleinfische, die nicht für die Konsumenten in Europa taugen und traditionell zur Versorgung der lokalen Bevölkerung dienten, werden zu Fischmehl verarbeitet. Früher konnten die Fischer zumindest ihre Familien versorgen, heute reicht der Fang oft nicht mehr zum Überleben. Die Fischer in Nouadhibou und Nouakchott kämpfen täglich gegen drohende Arbeitslosigkeit, die weithin grassierende Korruption und die immer schwierigeren und gefährlicheren Arbeitsbedingungen. Die großen Trawler der chinesischen Fischmehlfabriken haben einen enormen Bedarf an Fisch und setzen sich über alle Regeln hinweg. Längst ist das auch eine der wichtigsten Fluchtursachen in einem unwirtlichen Land, das außer den Eisenerzvorkommen in Zouerate fast vollständig vom Fischfang und der Fischindustrie lebt.

Die chinesische Gemeinde in Nouadhibou führt ein absurd trauriges und isoliertes Leben. Die Arbeiter leben weitgehend abgeschottet. Außerhalb der Fabriken sieht man sie nur beim Einkaufen in einem der chinesischen Supermärkte oder in einem der Restaurants, die vor allem als Bordelle funktionieren.

Das größte Problem ist jedoch die Verschmutzung des Meeres durch die Fischmehlfabriken. Die Rückstände der Produktion werden teilweise direkt zurück ins Meer gepumpt, das Wasser ist grau, aus den Schornsteinen kommt schwarzer Dieselqualm. Der Gestank im Umkreis der Fabriken ist unerträglich, obwohl in den Tagen an denen wir vor Ort sind, relativ wenig produziert wird, da die Fänge sehr gering sind. Wenn die Kapazitäten ausgelastet sind und in jeder der Fabriken hunderte von Tonnen Fisch pro Tag verarbeitet werden, kann man in einigen Teilen der Stadt nicht aus dem Haus gehen oder das Fenster öffnen. Viele Menschen leiden an chronischen Atemwegserkrankungen.

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©2025 by Florian Bachmeier