In Bangladesch ergießen sich die großen Ströme Ganges, Brahmaputra und Meghna in den Golf von Bengalen. Auf ihrem Weg verzweigen sie sich in Abertausende Flussarme und bilden riesige Lagunen, darum erstrecken sich die größten Mangrovenwälder der Welt. Die Menschen in Bangladesch nennen sie Sundarbans, die „schönen Wälder“, eine entrückte, unzugängliche und schwer zu fassende Welte, zwischen Meer, Brackwasser und Inseln, gewachsen und geformt über Jahrtausende, im ständigen Wechsel von Ebbe und Flut, tropischen Stürmen und Zyklonen. In Ausdehnung und Artenreichtum ist es ein so einzigartiger Lebensraum, dass ihn die UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt hat. Aber wie lange kann das jetzt schon fragile Gleichgewicht noch erhalten bleiben. Illegale Rodung weiter Waldflächen, die Versalzung der Böden durch die riesigen Aquakulturen der Garnelenfarmer, Umweltverschmutzung, Stürme und der ständig steigende Meeresspiegel machen das Überleben der Menschen immer schwieriger…