Hoffnung und Gleichmut, stilles Leiden ohne schuldzuweisende Klage. Im frankophonen Westafrika gibt es den beliebten Gruß "Comment ça-va avec le douleur?" - "Wie geht es mit dem Schmerz?" Diese Einstellung habe auch ich in den von Dr. Gordon Jones in den 1970er Jahren gegründeten Missionskrankenhäusern in Luampa und Elim (Zambia) kennengelernt. Missionare, Klinikpersonal und einheimische Bevölkerung formten sich dort zu einer neuen Gesellschaft, von der ein Teil an jahrzehntelang erprobten Tradition festzuhalten versuchte, während die Innovation der Neuankömmlinge, die das Dorfleben nachhaltig verändern sollten, auch dankbar angenommen wurden. Eine Kehrseite des christlichen Missionseifers bleibt dabei, dass diese unreife Symbiose zwischen gewachsenen Sozialstrukturen und westlicher Zivilisation problematische, mitunter groteske Resultate hervorbrachte – Kulturchauvinismus und Fundamentalismus. Ohne die unschätzbaren Leistungen der Seelsorger würden aber die dort behandelten Krankheiten fast immer den sicheren Tod bedeuten, während sie mit Medikamenten leicht zu heilen sind. Das größte Problem, die hohe Rate an HIV-infizierten Patienten, bleibt jedoch ein Tabu-Thema, da die Krankheit in den Augen der Missionare immer noch als eine "Strafe Gottes" angesehen wird.